Warum einen TEILZEIT-CFO?

Warum und wann sollte ein Unternehmen einen Teilzeit-CFO einsetzen?

Mit einem Teilzeit-CFO – oder auch virtu­eller CFO genannt – erhalten Sie die volle Kompetenz eines erfah­renen Finanz­ma­nagers, jedoch müssen sie ihn nicht vollzeitlich bzw. nur zeitan­teilig bezahlen und er ist somit kosten­güns­tiger. “Das [Vollzeit]-Gehalt eines CFO in Deutschland beträgt zwischen 96.000 € und 500.000 € brutto pro Jahr – dies hängt stark von der Branche, der Unter­neh­mens­größe und der Berufs­er­fahrung ab, und kann daher sehr variieren. … Dem Gehalt eines CFO dienen mehrere Kriterien als Grundlage. Bisherige Quali­fi­ka­tionen, Berufs­er­fahrung im Hinblick auf den Tätig­keits­sektor, Erfolge und Berufs­laufbahn. Darüber hinaus muss man auch die Unter­neh­mens­größe berück­sich­tigen. Große Unter­nehmen und Konzerne bieten in der Regel höhere Gehälter.” (Quelle: Michael Page) D. h. gerade für kleinere und mittel­stän­dische Firmen rechnet es sich deshalb oft nicht, einen CFO in Vollzeit zu beschäf­tigen oder sie können sich vom Gehalt her keinen erstklas­sigen CFO leisten und weichen deshalb notge­drungen auf unerfahrene, vermeintlich günstigere Kandi­daten aus. Unerfahrene bzw. schlechter quali­fi­zierte Finanz­ma­nager bedeuten für das Unter­nehmen, aber auch schlechtere (wirtschaft­liche) Entschei­dungen und im Zweifelsfall werden Risiken nicht recht­zeitig erkannt bzw. es werden keine angemes­senen Gegen­maß­nahmen ergriffen.

Ein Beispiel für schlechtes Finanzmanagement und dessen Folgen — der Fall des Berliner Startups Weissmaler

Hatte einmal einen Investor des Startups Weiss­maler bei einem Vortrag in Düsseldorf gehört — damals war er noch ganz Stolz auf sein Investment.

“Das Berliner Handwerker-Startup Weiss­maler ist insolvent … Das Startup selbst äußerte sich seit Tagen nicht auf Anfragen. In einer Nachricht an einen Handwerker teilt das Startup aber mit, dass man auf Grund “unbezahlter Kunden­rech­nungen” Insolvenz angemeldet habe und der Geschäfts­be­trieb einge­stellt werde.” 

Quelle Deutsche Startups

Offenbar fehlte es an einem effek­tiven Kredit­ma­nagement bei Weiss­maler. Der CFO war 2016 noch Praktikant bei Weiss­maler und 2017 schon CFO. 2019 kam dann die Insolvenz.

Wie wählt man einen guten TEILZEIT-CFO aus?

Was aber eigentlich wirtschaftlich noch viel relevanter ist, dass wir nur Kandi­daten als TEILZEIT-CFO sehr sorgfältig auswählen, die nachweislich eine deutliche und nachhaltige Ergeb­nis­ver­bes­se­rungen bei Unter­nehmen erzielt haben. Diese operative Fähigkeit beherr­schen nur bei sehr wenige Finanz­ma­nager, da die meisten sich darauf beschränken lediglich Finanz­zahlen zu berichten. D.h. die erreichten Ergeb­nis­ver­bes­se­rungen eines TEILZEIT-CFOs übersteigen dessen Kosten i. d. R. sehr deutlich.

Zudem erhalten Sie schnell und flexibel “on demand” Zugriff auf dessen Finanz­ex­pertise (z. B. um aktute Kapazi­täts­eng­pässe zu überbrücken, beim Krisen­ma­nagement oder um komplexe Projekte abzuwi­ckeln). Mit anderen Worten Sie bezahlen nur den tatsäch­lichem Einsatz auf Tages­basis (Controlling as a Service). Außerdem haben Sie keine langfris­tigen finan­zi­ellen Verpflich­tungen, da der Vertrag jederzeit kündbar ist. Darüber hinaus ist er unpar­teiisch bzw. objektiv, was beispiels­weise insbe­sondere im Rahmen von Sanie­rungen oder bei einer Postmerger ‑Integration nach einer M&A‑Transaktion relevant sein kann. Ziel eines CFOs in Teilzeit ist die langfristige persön­liche Betreuung und Entwicklung des Unter­nehmens. Im Gegensatz dazu ist ein interim CFO, der norma­ler­weise in Vollzeit und i.d.R. nur zeitlich befristet für einige Monate bei einem Unter­nehmen tätig ist, oft nicht langfristig orientiert.

Warum einen TEILZEIT-CFO?
Warum einen TEILZEIT-CFO?

In welchen typischen Situationen macht es Sinn einen TEILZEIT-CFO einsetzen?

Wichtig zum Rollen­ver­ständnis: Grund­sätzlich bleibt die finale unter­neh­me­rische Entscheidung immer beim Eigen­tümer /​Geschäfts­führer. Im Zweifelsfall schlägt der Teilzeit-CFO ihm nur wirtschaft­liche sinnvolle Handlungs­op­tionen und setzt diese dann nach Vogabe um. 

Sie benötigen kurzfristige profes­sio­nelle Unter­stützung im Finanz­be­reich, z. B. für eine Unter­neh­mens­sa­nierung oder einen Sanie­rungsplan, um eine Insolvenz zu vermeiden.

Ihr CFO oder Controller/-in ist länger ausge­fallen (z. B. wegen Krankheit oder Elternzeit).

Sind Sie dabei ein größeres strate­gi­sches Projekt zu starten, wie z. B. eine M&A‑Transaktion mit anschlies­sender Postmerger Integration oder eine Ausgründung?

Sie benötigen eine Finan­zierung und müssen Sie zusätzlich Verhand­lungen mit Banken oder Inves­toren führen.

Sie brauchen zudem einen Finanzplan oder einen integrierten Geschäftsplan.

Haben Sie möglich­weise interne Kontroll- oder Compliance-Themen? Sie benötigen ein internes Kontroll­system, um die Risiken für Betrug und Diebstahl zu minimieren.

Ihre Finanz-abteilung oder Buchhaltung ist überlastet.

Sie wollen generell die Perfor­mance und Profi­ta­bi­lität, Ihrer Firma (u.a. durch Kosten­op­ti­mierung) steigern?

Sie möchten (ins Ausland) expan­dieren oder ein Unter­nehmen übernehmen bzw. integrieren.

Welche Rolle /​Aufgabe hat ein “CFO in Teilzeit”?
Worin besteht der Unterschied zwischen einem CFO und einem Steuerberater /​Wirtschaftsprüfer?

“Eines der häufigsten Missver­ständ­nisse, die viele Unter­nehmen haben, ist die Tatsache, dass ssie glauben, dass ein Wirtschafts­prüfer oder Steuer­be­rater ihnen die gleiche Unter­stützung bieten kann wie einem CFO. …
Der Wirtschafts­prüfer oder Steuer­prüfer ist aufgrund seiner beschränkten Sicht­weise nicht in der Lage kompetent hinsichtlich der Finanz­stra­tegie zu beraten. Seine Spezia­li­sierung ist das Steuer- und Bilan­zie­rungs­recht und er kann sie nur in diesen Bereichen quali­fi­ziert beraten. Sie verfügen in der Regel nicht über ein ausrei­chend breites Erfah­rungs­spektrum in den Bereichen wie z. B. Corporate Finance (M&A, Unter­neh­mens­fi­nan­zierung) und Opera­tions, um Ihnen die notwen­digen Infor­ma­tionen zur Verfügung stellen zu können, um die mittel- und langfris­tigen Ziele eines Unter­nehmens erreichen zu können.”

Quelle: Kyle Brennan, übersetzt aus dem Buch “Startup CFO”